Ralph Schmücking

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Der Golfer

Ralph Schmücking

Erst einen Tag vor Meldeschluss der Deutschen Tennis-Seniorenmeisterschaften in Bad Neuenahr-Ahrweiler traf Ralph Schmücking die Entscheidung, in diesem Jahr wieder dort mitzuspielen – es war das vierte Mal. Zweimal davon, in 2012 und 2014, errang er in der Altersklasse 45 den Titel des Deutschen Vizemeisters im Einzel. In diesem Jahr, 2017, durfte er sich auf die höchste Stufe des Siegerpodestes stellen. Ralph Schmücking ist der neue Deutsche Meister im Tennis in der Altersklasse der Herren 50. Ein Neuzugang, ungesetzt. Es ist sein bisher größter Erfolg als Senior, den er sogleich relativiert. Es seien einige gute Spieler nicht dabei gewesen. Und, dass er ungesetzt war, läge daran, dass er in der Rangliste vor dem Cut nicht auftaucht, da er wenig Turniere spiele. Der Beruf und sein zweites Hobby Golfen, das er mit der Familie teilt, lässt wenig Zeit dafür.

„Du musst immer an dich glauben!“

Es sind die Mannschaftswettkämpfe, die Ralph Schmücking die bisher schönsten sportlichen Erfolge beschert haben. Gern erinnert er sich an das Aufstiegsspiel von 2011 mit seiner 40er-Mannschaft vom BW Wiesbaden in die Regionalliga. „Es stand 1:4 nach den Einzeln gegen uns. Mein Einzel lief noch. Im dritten Satz lag ich mit 4:5, 0:40 hinten und hatte drei Matchbälle gegen mich. Ich wehrte alle drei ab und siegte mit 7:3 im entscheidenden Tiebreak. Im Doppel dann die gleiche Situation. Matchbälle abgewehrt, Team gewonnen, Aufstieg!“ Das klingt nach starken Nerven. „Du musst immer an dich glauben, sonst hast du keine Chance“, sagt Schmücking zum Thema mentale Stärke. Eine Haltung, mit der man gut in ein WM-Team passt. Nachdem Schmücking in 2013 erstmalig in den WM-Kader der Herren 45 berufen wurde, wird er in diesem Jahr das Team der Herren 50 verstärken. „Nach den Deutschen Meisterschaften fragte mich Karsten Braasch, ob ich wieder Tennis spiele und nach Florida mitkommen wolle. Ich habe zugesagt.“

Schmückings Sohn hat eine Golfkarriere vor sich

Ralph Schmücking, der früher bereits bei den Nürnberger Herren 30 in der 1. Bundesliga spielte, hat neben dem Tennis eine weitere sportliche Leidenschaft: das Golfen. Während seines Gastaufenthaltes in den USA als Schüler, lernte er das Golfen kennen und lieben. „Früher war Golf für mich die Sportart Nr. 2, nach dem Tennis. Das hat sich geändert, als sich der Nachwuchs zum Golftalent entwickelte. Meine Frau und mein Sohn spielen Golf. Seitdem ist Golf die Sportart Nr. 1 für mich, auch wenn ich nie über HCP-3 hinausgekommen bin.“ Sein Sohn Patrick spielt inzwischen mit HCP +2 im Deutschen Nachwuchskader und gewann die Bronze-Medaille bei den Deutschen Jugendmeisterschaften der AK 16. Ebenso wie das Tennis, ist das Golfen eine Traditionssportart in der Familie Schmücking. „Mein Vater war Niedersachsenmeister der Jugend im Tennis und spielt ebenfalls begeistert Golf.“ Wie es nach der WM mit Tennisturnieren weitergeht, das hängt davon ab, wie sich die nächsten Jahre für Schmücking, der als Wirtschaftsprüfer viel in Sachen Unternehmensverkäufe unterwegs ist, beruflich gestalten. „Ich werde jedenfalls nicht nervös, wenn ich in der Deutschen oder der ITF-Rangliste nicht geführt werde. Vielleicht werde ich ja auch irgendwann als Caddie auf dem Golfplatz gebraucht.“

Was uns brennend interessiert

Wie bereitest du dich auf ein wichtiges Spiel vor?
Mit Fitness, guter Ernährung und meinen Routine-Übungen auf der Blackroll.
Persönliche Vorbilder?
Als Linkshänder: John McEnroe, Jimmy Conners und Henri Leconte
Lieblingsbelag?
Teppich 
Schläger?
Völkl – schon seit 1977
Bester Schlag?
Volley
Lieblings-Tennis-Bekleidungsmarke?
Sergio Tacchini
Mein Lieblingsturnier?
In Deutschland Bad Neuenahr, weil es ein Traditionsturnier ist, bei dem schon meine Oma mitgespielt hat.
Was darf in deiner Tennistasche nicht fehlen?
Die Blackroll
Wie entspannst du am liebsten?
Beim Fahrradfahren durch das Rheingau.
Wie verbringst du am liebsten deinen Urlaub?
In Südafrika – für uns als Familie die bevorzugte Gegend, später auch gern zum Überwintern.
Ich möchte einmal in meinem Leben …?
Beim Masters in Augusta (in Georgia in den USA) mit Martin Kaymer Golf spielen. Das ist das Wimbledon des Golfens. Martin Kaymer ist ein Vorbild in sportlicher und persönlicher Hinsicht.

Das Interview führte Daniela Wohlfromm
(Ausgabe Senior Tennis Magazin 4/2017 – hier geht es zur PDF-Ausgabe „Small-Version“)