Bringt jede Menge Farbe ins Spiel
Color up your life schreien uns die Mode-Beilagen der Zeitungen zu – 2012 sollen wir es wieder knallbunt treiben. Sabine Schmitz, obwohl bekennendes Fashion Victim, muss sich diesem Modediktat nicht extra unterwerfen: Ihren Style demonstriert sie schon immer perfekt in pink-, orange-, rosé- oder (am liebsten!) türkisfarbenen Looks. Da die Frau auch außerhalb der Courts viel Stil beweist, ist man besonders stolz auf sie im Tennisverband Niederrhein.
Jüngst erspielte die gebürtige Essenerin zwei Meistertitel bei den Deutschen Senioren-Hallenmeis terschaften im Einzel und Doppel der Damen 50 und ist damit eine der erfolgreichsten Tennisspielerinnen des Verbandes. Wettspielleiterin in der Regionalliga West, Beisitzerin im TVN-Vorstand und Sportwartin ihres Heimatvereins ETUF Essen sowie Geschäftsführerin der Essener Marketing GmbH für das Damen-Bundesligateam – mit Sponsorenakquise, Spielerverträgen, Terminkoordination etc. – sind hoch anzurechnende ehrenamtliche Aktivitäten von Sabine Schmitz außerhalb des Tennisplatzes. Eine gut versorgte Hausfrau, könnte man meinen – aber alle diese Aufgaben erledigt die studierte Erwachsenen- Pädagogin (engl./ frz.) neben ihrem eigenen Beruf, dem Coaching von Arztpraxen im Qualitätsmanagement.
Kofferträgerin für die Grande Dames
Sabine Schmitz’ Karriere begann schon früh als Jugendliche im Essener Renommierclub ETUF Essen, dort erzielte sie u. a. die Deutsche Vizemeisterschaft im Mädchen- Einzel und in jedem Jahr den Verbandsmeistertitel. Mit der 1. Damen-Bundesligamannschaft erzielte sie fünf Mal mit dem ETUF-Team die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft an der Seite der Grande Dames des deutschen Tennis, Helga Masthoff und Heide Orth. „In den ersten Jahren durfte ich immer die Koffer tragen …“ so die Essenerin heute.
Nach Studium und Geburt der drei Kinder lief Tennis auf Sparflamme, bis ihre Mannschaftskameradin Nuray Öztürk 2008 das Comeback einleitete: „Sie hat mich ohne mein Wissen im Einzel der Verbandsmeisterschaften gemeldet.“ Auf Anhieb gab es bei den Damen 45 den Vizetitel, und danach bis heute kein Halten mehr: Deutsche Meistertitel im Einzel und im Doppel, Europameisterin im Mixed, Vize-Europameisterin im Doppel mit Vereinskameradin Karin Plaggenborg und viele weitere Erfolge bei nationalen und internationalen Ranglistenturnieren. WM-Nominierungen in der Türkei und Mexiko folgten, und in diesem Jahr erreichte die leidenschaftliche Doppel-Spielerin Platz 7 bei der Team-WM in San Diego/Kalifornien.
Lesen, reisen (Italien immer gerne!), ein wenig fit halten mit Spinning oder auf der PowerPlate – wie sie das alles als Berufstätige, als Mutter, als Ehrenamtliche, als Sportlerin unter einen Hut bekommt, ist schon bewundernswert. „Na ja“, wiegelt sie ab, „die Kinder sind ja gut geraten und aus dem Haus, und die Kontakte zu vielen Freunden auf der Tour sind Motivation genug. Der Spaß steht im Vordergrund; ob ich am Ende ganz oben stehe oder nicht, ist nicht so wichtig.“ Wenn schon kein Gold oder Silber … dann wenigstens Türkis!
Jürgen Müller/Jörg-Ingo Peter