Martina Simon

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Die Treppenläuferin

Martina SimonAm ehemaligen BUGA-See, dem Riemer See in München gibt es eine Treppe den Berg hinauf mit ca. 160 Stufen. Hier powert sich Martina Simon nach dem Job in der Redaktion einmal wöchentlich so richtig aus: Einige Treppen hoch, dann wieder runter, alle Treppen hoch, alle wieder runter – mal schnell, mal langsam. Neben dem Fitness-Studio und dem Bälle schlagen ist das ihr Fitnesskonzept für Ausdauer und für Antrittsschnelligkeit im Tennis.

Martina würde auch gern mehr Turniere spielen, wenn sie dafür Zeit hätte. Insbesondere die Größeren, „z. B. die, wo viele der Top-Ten-Spielerinnen der Deutschen Rangliste vertreten sind.“ Das Zeug dazu, heißt, die Technik, Fitness, Erfahrung hat die gebürtige Freiburgerin, die derzeit die Nummer 12 in der Deutschen Rangliste der Damen 50 ist. Doch als Wirtschaftsjournalistin beim Focus Money ist sie voll beschäftigt. Dazu kommt noch ihre Berufung als Mental-Coach. Dafür hat sie sich neben dem Job ausbilden lassen – auch in Sachen Ernährung und Fitness. „Weil ich davon überzeugt bin, dass der Mensch nur ganzheitlich, mit Körper, Seele, Geist, sein volles Potenzial abrufen kann.“ Ihr großes Interesse an den Fragen nach Erfolg und Leistungsfähigkeit im Sport und im Leben, treibt Martina ständig an, immer wieder Neues zu entdecken. Sie hält Vorträge auf Kongressen rund um diese Themen und betreut Tennis-Mannschaften und Turnierspieler.

Mit 40 mehr Spaß am Tennis

Martina Simon begann im Alter von 16 Jahren mit dem Tennis. Vorher war sie in der Leichtathletik aktiv und spielte Handball. Das Tennisspielen lag ihr und den Wettkampf liebte sie auch. So spielte sie zunächst in der Regionalliga der Damen des Freiburger Tennisclubs. „Mit Anfang 30 hörte ich auf mit dem Tennis. Ich war beruflich viel im Land unterwegs. Da gab es keine Möglichkeit für mich, fest in einem Verein, geschweige denn, in einer Mannschaft zu spielen.“ Nach ca. 10 Jahren Tennispause, mit Anfang 40, bekam Martina wieder Lust und auch die Zeit, ein paar Bälle zu schlagen. „Von da ab ging alles ganz schnell. Ruck zuck war ich wieder in der Umlaufbahn der Turniere. Besiegte einige gute Leute, merkte, dass ich noch mithalten kann. So stieg ich wieder voll ein.“ Jetzt allerdings mit weitaus mehr Spaß als früher. Der Blickwinkel habe sich geändert. In den letzten 12 Jahren spielte Martina einige Male im WM-Team und kam dort zweimal bis ins Halbfinale, sie war mit dem Team Bayern mehrfache Deutsche Mannschaftsmeisterin und im Sommer 2015 Deutsche Vizemeisterin der Damen 50. Ihre beste internationale Position war in 2011 Rang 20 bei den W45 der ITF-Weltrangliste. Nach ihrem Wiedereinstieg spielte sie zunächst beim SVN München in der Mannschaft der Damen 40, Landesliga, dann im GW Luitpoldpark München in der Regionalliga Damen 40 und seit einem Jahr beim STK Garching in der Regionalliga der Damen 30. Auf ihre Entwicklung nach ihrem Wiedereinstieg in die Tennisamateurszene mit 40 Jahren ist sie besonders stolz.

Was uns brennend interessiert

Lieblingsbelag?
Sand, Rebound
Schläger?
Wilson Pro Staff 97 S
Bester Schlag?
Rückhand Slice
Von wem hast du am meisten gelernt?
Ich habe immer wieder von vielen Menschen wertvolle Impulse bekommen, die mich auch nachhaltig geprägt haben. Im mentalen Bereich habe ich am meisten von den Theorien von James Loehr, Prof. Hans Eberspächer und Nick Bollettieri gelernt. Persönlich habe ich aus meinen Fehlern und Niederlagen am meisten gelernt und dadurch den unermüdlichen Willen entwickelt, es immer wieder neu zu versuchen.
Deine persönlichen Vorbilder im Tennis?
Steffi Graf, Chris Evert, Stefan Edberg, Roger Federer
Lieblingsturniere?
DTM in Bad-Neuenahr, weil die Anlage so toll ist. Erinnert an frühere Zeiten, als alles noch so großzügig war. Jeder Platz ein Einzelplatz, alles im Grünen gelegen. Ali Bey Wilson Open, weil es hier nur um Tennis geht – die vielen Plätze, das ganze Drumherum mit dem Wellnessangebot und dem Service. Man muss sich um nichts kümmern. Bei beiden Turnieren gefällt mir, dass alle Spieler im Alter zwischen 30 und 70 hier zusammen sind – das hat auch was sehr Familiäres.
Größter Erfolg im Leben?
Mir treu geblieben zu sein.
Welche Ziele hast du für 2017 im Tennis?
Mit Spaß mein bestes Tennis zu spielen und mich weiter zu entwickeln.
Welche Turniere stehen für 2017 an?
Punktspiele, Ottersweier Pfingstturnier, EM Baden-Baden, DM Bad-Neuenahr und DHM Essen.
Wie hältst du dich fit und gesund?
Durch mein Fitnesstraining und regelmäßige Erholungsphasen. Sauna, Massage, Thermalbad, Füße hoch legen und lesen, Bergwandern, Kino, gutes Essen.
Wie verbringst du am liebsten deinen Urlaub?
Kombination aus Event und Erholung, z. B. Segeln und Wandern oder Ski und Wellness. Gern bereise ich auch Länder, die außergewöhnliche Naturschauspiele zu bieten haben. Letztes Jahr war ich z.B. in Island radeln und wandern.
Ich möchte einmal in meinem Leben …?
… einen mindestens halbjährigen Segeltörn in der Polynesischen Inselregionen machen.

Das Interview führte Daniela Wohlfromm
(Ausgabe Senior Tennis Magazin 1/2017 – hier geht es zur PDF-Ausgabe „Small-Version“)